Interview D i d ie r D é f ag o Olympiasieger Abfahrt & Ochsner Sport Coach Didier Défago (42) ist ehemaliger Schweizer Skirennfahrer. Er war vor allem auf die schnellen Disziplinen Abfahrt und Super-G spezialisiert, fuhr jedoch auch Riesenslaloms und Super-Kombinationen. Grösster Erfolg seiner Karriere war der Gewinn der Abfahrts-Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen 2010. Défago siegte zudem am Lauberhorn und am Hahnenkamm Abfahrtrennen. Nach Beendigung seiner Profikarriere wirkt er unter anderem als Pistenbauer mit und ist Ochsner Sport Botschafter. Didier ist verheiratet mit Sabine und hat mit ihr Sohn Timéo (10) und Tochter Alexane (12). KUONI SPORTS: Lieber Didier Défago, im März 2015 hast du deine fast 20jährige Profikarriere als Skirennfahrer in Are (Schweden) beendet. Was für ein Gefühl war es, sich aus dem Profisport zurückzuziehen? Didier: Es war ein sehr aussergewöhnlicher und emotionaler Moment für mich. Viele haben nur meine letzten zwanzig Jahre im Profisport in Erinnerung. Doch ich war bereits mit 18 Monaten auf den Ski und so ist es fast die Hälfte meines Lebens. So schwierig es war, diesen Teil loszulassen, so sehr gefreut habe ich mich auch darauf, neue Ziele zu setzen und andere Projekte anzugehen. KUONI SPORTS: Deine Leidenschaft für den Skisport hat schon früh begonnen und wurde dir quasi von den Eltern in die Wiege gelegt. Was macht für dich der Reiz an diesem Sport aus? Didier: Meine Eltern haben mich und meinen Bruder sehr früh und sehr stark im Skisport gefördert. Vor allem mein Vater hat mir den Weg gezeigt, mich gepusht und trainiert. Es waren manchmal harte Momente – auf den Ski und Zuhause. Aber heute bin ich dankbar dafür, weil ich viel erlebt habe. Vor allem habe ich so auch die Chance nutzen können, meiner Leidenschaft vollends nachzugehen. Der Sport hat mir ausserdem viel Erkenntnis über mich selbst gebracht und ich profitiere bis heute davon. “Es waren manchmal harte Momente – auf den Ski und Zuhause. Aber heute bin ich dankbar dafür, weil ich viel erlebt habe.” KUONI SPORTS: Heute arbeitest du mit Bernhard Russi an der Piste für die Olympischen Spiele in Peking 2022. Was macht eine gute Piste aus und wirst du dereinst sein Nachfolger im Pistenbauen? Didier: Ich würde mich natürlich sehr freuen, die Herausforderung des Pistenbauens von ihm vollends übernehmen zu können und wir arbeiten zusammen in diese Richtung. Am Schwierigsten ist es, den Berg richtig zu lesen und da ist Bernhardʼs Erfahrung entscheidend. Ich darf viel von ihm lernen. Die perfekte Abfahrt für mich beinhaltet alles – von den schnellen Passagen über die langen Kurven bis hin zu Sprüngen natürlich. KUONI SPORTS: Ein grosses Engagement von dir ist nach wie vor die Zusammenarbeit mit Ochsner Sport. Du hast auch bereits verschiedene Reisen zusammen mit Kuoni Sports - Ochsner Sport Travel durchgeführt. Worauf achtest du in deiner Coaching-Tätigkeit besonders und was unterscheidet eine solche Reise von einer selbst organisierten Sportwoche? Didier: Man darf mit einer professionellen Organisation rechnen, wird von Athleten begleitet und kann sich in persönlichem Rahmen mit ihnen auf top Niveau austauschen. Ich persönlich lerne dort gerne neue Leute kennen und tausche mit ihnen Erfahrungen aus. Zu erklären, was Spitzensport wirklich ist und wie sich gewisse Tipps und Tricks in den Breitensport übersetzen lassen, reizt mich besonders. Dabei ist mir wichtig, das richtige Level der Teilnehmer zu erkennen und zu treffen. Und natürlich steht Spass an der Sache ganz zuoberst auf meiner Liste. Profi-Tipps • Kurzes Aufwärmen und Aktivieren der Muskeln und Gelenke verringert die Verletzungsgefahr • Aktive Hochbewegungen beim Kurvenfahren mit Fussgelenk, Knie und Hüfte nacheinander strecken • Hände nach vorne beim Fahren. Stockposition ca. 10cm vor dem Hüftknochen Reisen mit Didier Ski Powder Adventure: Februar 2021 5|
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