das sagen sie 40 Jahre danach Im Doppel Hans Stadtmann (80) hat vor 40 Jahren Manta Reisen gegründet. Geschäfts- führer Thomas Meier (44) wollte wissen, wie das damals so war. Und was es mit dem Manta auf sich hat. Thomas Meier: Wie kamen Sie auf den Namen «Manta Reisen»? Hans Stadtmann: Ich habe ein faszinierendes Bild von einem amerikanischen Unterwasserfotografen gesehen: ein riesiger Manta mit einem Taucher auf dem Rücken. Wie man es heute nicht mehr machen würde. Aber damals war das revolutionär. Das hat mir so gefallen, dass der Name gesetzt war. Das Schlimme war: Jahrelang haben alle in meinem Umfeld Mantas gesehen, nur ich einfach nie. Willkommen im Club … Das haben wir also gemeinsam. Wie lange hats gedauert? Sechs oder sieben Jahre. Auf Dhiggiri, als ich ganz ahnungslos am Schnorcheln war. Ich hab auch vier Jahre gebraucht. Was würden Sie rückblickend nochmal gleich machen? (Überlegt) Alles. Ich habe ein bewegtes Leben gehabt. Und es geht weiter. Ich bin als bettelarmer Bub im «Chreis Cheib» aufgewachsen, oft hat mich meine Mutter ins Bett gebracht und gesagt: «Morgen gibts wieder was zu essen.» Mein Traum war seit der zweiten Klasse: Irgendwann will ich nach Indien. Wann haben Sie mit dem Reisen angefangen? Mit 20 Jahren konnte ich mir eine Vespa leisten. Dann habe ich ganz Europa bereist ohne Geld. Ich habe immer irgendwo einen Bauern gefunden, wo ich arbeiten konnte. Dann dachte ich, wenn ich dorthin komme, dann kann ich auch nach Indien fahren. Das habe ich dann auch gemacht. Mit der Vespa nach Indien? Ja. Ich hab ein Jahr gebraucht, durch die persische Wüste bis nach Bombay. Dann hab ich die Vespa heimgeschickt und bin per Autostopp nach Malaysia und Kambodscha. Und dann kamen Sie auf die Idee, ein Reisebüro zu gründen? Nein, zuerst habe ich noch Inserate für Adressbücher verkauft, eine Druckerei aufgebaut und erst dann habe ich einem Kollegen sein schlecht laufendes Reisebüro abgekauft. Und bin da gestanden mit dem Laden und hatte keine Ahnung (lacht). Und wie haben Sie den zum Laufen gebracht? Meine Mutter sagte immer: Man kann alles und sonst kann man es lernen. Ich habe es gelernt. Ein richtiger Selfmademan. Wie oft waren Sie auf den Malediven? Genau 71-mal. Auf fünf Pässe verteilt, ich habe amigs Strichli hinten auf dem Pass gemacht. Vor einigen Jahren war ich das letzte Mal dort zum Tauchen. Und, hat es Ihnen gefallen? Es hat sich schon sehr verändert. Alles. Aber ich würde gerne nochmal hin. Vielleicht zu meinem 81sten. Zum Ade-Sagen. Text und Foto: Micha Eicher PS: Mehr Eindrücke zu alten MantaZeiten gibts auf den Seiten 16/17 manta. 2019 3
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